einige gelernte Dresdner der mindestens zweiten Generation werden die folgende Frage nur kopfschüttelnd lesen: Wo ist die Mitte Europas? Die Antwort liegt für jene Leser klar auf der Hand: irgendwo zwischen Frauenkirche und Theaterplatz. Da waren 1989 ein paar französische Geografen aber anderer Meinung und verorteten das Zentrum unseres Kontinents unweit von Vilnius in Litauen. Luftlinie von hier: schlappe 870 Kilometer.
Dresden aber wird, dieser Vorgriff sei gestattet, ab 1. Juli immerhin temporär so etwas Ähnliches sein wie die Mitte Europas, zumindest aus künstlerischer Sicht. Dann öffnet die Ostrale in der Robotron-Kantine ihre Tore. Dresdens Biennale zeitgenössischer Kunst vereint dabei viele Arbeiten und Künstler aus Ost- und Südosteuropa. Das internationale Kuratorenteam vereint Experten aus Kroatien, Ungarn – und Litauen.